„Perfektes Lächeln.
Gesund sollen Zähne und Zahnfleisch sein.
Aber auch schön. Ganz neue Zahnspangen und Korrekturmethoden für Erwachsene.“
erschienen in
Madame, Ausgabe 9/2002
Perfektes Lächeln.
Gesund sollen Zähne und Zahnfleisch sein.
Aber auch schön. Ganz neue Zahnspangen und Korrekturmethoden für Erwachsene.“
Als Kinder haben wir, wenn es keiner kontrollierte, die Zahnklammer vorwiegend in der Hosentasche spazieren getragen. Als Teenager beim Lachen die Hand vor den Mund gehalten, um die Brackets, so wir welche hatten, zu verstecken. Heute zeigen die Jugendlichen ganz selbstverständlich ihr „versilbertes“ Gebiss. Und immer mehr Erwachsene erkennen: Mit Zähnen, die mir nicht gefallen, muss ich mich nicht abfinden. Unschöne Lücken, schief stehende Zähne, zu viel oder zu wenig Zahnfleisch – Kieferorthopäden und Zahnärzte können diese (nicht nur kosmentischen) Probleme in den Griff kriegen.
Unsichtbare Spangen
Seit einem Jahr gibt es eine neue schonende Methode der Zahnkorrektur für Erwachsene, die in Amerika entwickelt wurde: „invisalign“. Es handelt sich hier um eine transparente Kunststoffschiene, die über die Zähne gestülpt wird und kaum sichtbar ist. Ein spezielles Computerprogramm simuliert vorher den kompletten Therapieverlauf. Zuerst wird der Positivabdruck der zu korrigierenden Zahnreihen gescannt und digitalisiert. Für jeden einzelnen Behandlungsschritt wird eine neue Zahnschiene berechnet und individuell hergestellt. Je nach Umfang der Korrektur bekommt man zehn bis fünfzig Schienen, die jeweils etwa zwei Wochen getragen werden. „ Das neue Behandlungssystem ist sehr patientenfreundlich“, so Dr. Werner Schupp, vom Bundesvorstand des Berufsverbandes der deutschen Kieferorthopäden. Beim Essen und zur Zahnpflege kann die Schiene herausgenommen werden. Je nach Art der Zahnfehlstellung dauert die Behandlung ähnlich wie bei herkömmlichen Methoden zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Auch die Kosten sind mit ab ca. 4000 EUR vergleichbar mit den herkömmlichen Zahnspangen. Wie alle Zahnkorrekturen bei Erwachsenen werden sie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Vorgenommen werden sollte eine invisalign-Behandlung immer von einem Facharzt für Kieferorthopädie. Sie ist bei etwa 80% Patienten ab dem 14./15. Lebensjahr durchführbar. Ausnahmen bilden Zahn- und Kieferfehlstellungen wie ein vorstehender oder stark zurückliegender Unterkiefer oder gekippte Backenzähne, die eine andere Behandlungsmethode erfordern. Aber auch hier werden keine Metallklammern mehr eingesetzt: Die Brackets aus Keramik sind heute nahezu unsichtbar, weil durchsichtig.
Lingualtechnik
Von außen nicht zu sehen ist auch eine Zahnkorrektur mit Hilfe der so genannten Lingualtechnik: eine feste Zahnspange, die auf der Innenseite der Zähne befestigt wird. Im Gegensatz zur herausnehmbaren Kunststoffschiene sind die Brackets fest mit den Zähnen verbunden und können nur vom Kieferorthopäden wieder entfernt werden. Er muss die Spangen regelmäßig kontrollieren und anpassen. Nachteile der Methode: eine veränderte Aussprache, außerdem ist die Zahnhygiene etwas schwierig. Deutlich höher sind auch die Kosten: ab 6000 EUR.
Osteopathie für die Zähne
Immer häufiger gehen Kieferothopäden eine Allianz mit einer osteopathischen Praxis ein. Die Osteopathie ist mit der Chiropraktik verwandt, gilt aber als weitaus sanfter und risikoärmer. Diese manuelle Therapie geht davon aus, dass schon kleine Verspannungen in der Muskulatur die Versorgungslage im Körper verschlechtern. Auf die Zähne bezogen, kann das bedeuten: Wenn beispielsweise der Biss nicht stimmt, kommt es zu einer Überbelastung der Muskeln, die das Kiefergelenk bewegen. Aufgabe für den Osteopathen ist es dann, die Mobilität von Gelenk und Gewebe wieder herzustellen, während der Kieferorthopäde zusätzlich den Fehlbiss mit Spange oder Schiene korrigiert. Osteopathen-Stunde ab 60 EUR.
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